SN.AT / Sport / Tennis

Unglaublicher Erfolgslauf von Andrej Rublew endet im Krankenhaus

Mit Fieber und Fußschmerzen kämpfte sich der Russe beim ATP-Masters-1000-Turnier zum Titel. Außergewöhnlich war nicht nur seine Willensleistung, sondern auch, wie er seine körperlichen Probleme behandelte.

In außergewöhnlicher Art und Weise triumphierte Andrej Rublew in Madrid.
In außergewöhnlicher Art und Weise triumphierte Andrej Rublew in Madrid.

Seit mittlerweile dreieinhalb Jahren gehört Andrej Rublew zu den Top 10, zum Publikumsliebling hatte es der Russe bisher aber nicht geschafft. Obwohl er sich unter den Profis größter Beliebtheit erfreut, haben ihn seine Ausraster auf dem Platz bei den Fans Sympathien gekostet. Sein letzter Fehltritt, als er in Dubai disqualifiziert wurde, hatte ihn mit dann vier Pleiten in Serie auch sportlich aus der Bahn geworfen - bis er nun in Madrid praktisch aus dem Nichts triumphierte und die Herzen im Endspiel im Sturm eroberte.

Eine Spritze und 28 Kugeln Sorbet

Im Nachhinein erscheint sein Weg zum Titel - im Viertelfinale eliminierte er Carlos Alcaraz und im Finale kämpfte er Félix Auger-Aliassime 4:6, 7:5, 7:5 nieder - sogar unglaublich. Denn Rublew war seit Turnierbeginn krank, hatte Fieber, kaum Schlaf und vor dem Finale noch Fußschmerzen, die mit einer Spritze betäubt wurden. Die Halsentzündung wurde auf Anraten des Arztes mit literweise Sorbet (!) behandelt. "Vor dem Finale haben wir ihm vier Mal sieben Kugeln zubereitet. Nach dem Sieg hat er sich persönlich bedankt", erzählt Willy Hohenwarter, Chef des Caterers Do&Co.

Rublew: "Ich weiß nicht, wie das möglich war"

"Ich weiß nicht, wie das hier alles möglich war. Ich bin immer so negativ, aber jetzt zum ersten Mal richtig stolz auf mich", sagte Rublew - und machte sich auf den Weg ins Krankenhaus. "Ich fühle mich so schlecht wie noch nie, muss alles abklären lassen."

So passte auch das Ende zu einem kuriosen und außergewöhnlichen Turnierverlauf. Denn Auger-Aliassime hatte in sechs Partien zuvor nur fünf Sätze gewinnen müssen, um ins Endspiel einzuziehen, drei Mal kam der Kanadier kampflos oder durch Aufgabe seines Gegners weiter. Das Feld beim nächsten Klassiker in Rom diese Woche hat sich daher auch ausgedünnt: Zwar ist Novak Djokovic wieder am Start, dafür sagte unter anderen Jannik Sinner wegen einer Hüftverletzung ab und bangt sogar um die French Open. Auch Alcaraz ist wegen Armproblemen nicht dabei. Sebastian Ofner trifft am Mittwoch oder Donnerstag auf den Japaner Yoshihito Nishioka.

SPORT-NEWSLETTER

Jetzt anmelden und wöchentlich die wichtigsten Sportmeldungen kompakt per E-Mail erhalten.

*) Eine Abbestellung ist jederzeit möglich, weitere Informationen dazu finden Sie hier.

KOMMENTARE (0)