Österreichs Fußballmeister Red Bull Salzburg konnte den Ausrutscher von Sturm Graz nicht nutzen und muss nun sogar um Platz zwei zittern. Nach dem 0:2 gegen Rapid liegen die Bullen zwei Runden vor Saisonende vier Punkte hinter Sturm und nur mehr drei Zähler vor dem LASK. Und die Linzer gastieren in der letzten Runde in Salzburg, wo sie im Grunddurchgang schon gewonnen haben.
Red Bull Salzburg komplett von der Rolle: Nach 0:2 gegen Rapid Wien ist der Titel weg
Das Spitzenspiel Rapid gegen Red Bull Salzburg konnte in keiner Phase begeistern. Beim 2:0 der Hütteldorfer enttäuschten vor allem die Bullen. Der Titel ist kaum mehr zu verteidigen.
Salzburger Serie endet
Salzburg war vor Spielbeginn in Hütteldorf in der Bundesliga seit 19 Spielen in Serie gegen Rapid ungeschlagen geblieben (15 Siege, 4 Unentschieden). Gegen kein anderes Team blieb Rapid in der Bundesliga-Geschichte in so vielen Ligaspielen in Folge sieglos. Am Sonntag beendete Rapid diese Serie gegen erschreckend schwache Bullen.
Solet und Ratkov nicht im Kader
Salzburg-Trainer Onur Cinel hatte auf die schwachen Leistungen zuletzt in der Defensive reagiert. Auf der rechten Seite verteidigte anstelle von Flavius Daniliuc gegen Rapid Aleksa Terzic. Und Innenverteidiger Oumar Solet wurde nicht einmal für den Kader nominiert. Auch im Angriff setzte Cinel ein deutliches Zeichen, dass er mit den Leistungen von Roko Simic und Petar Ratkov, der auch nicht im Kader stand, in den vergangenen Spielen nicht zufrieden gewesen ist. Nene Dorgeles durfte von Beginn an für den Serienmeister stürmen. Aber die Maßnahmen nützten nichts. Salzburg blieb wieder einmal in dieser Saison weit hinter den Erwartungen zurück.
Torhüter Schlager beim Aufwärmen verletzt
Gezwungenermaßen musste Cinel auf seine Nummer eins verzichten. Torhüter Alexander Schlager verletzte sich beim Aufwärmen am Knie. So kam Ex-Köln-Torhüter Timo Horn zu seinem Ligadebüt für die Bullen. Rapid konnte Salzburg vor der Pause nie in Gefahr bringen. Aber auch die Bullen agierten in der Offensive ohne Energie und Aggressivität. Die Cinel-Elf wirkte nicht so, als ob sie alles dafür tun würde, um zum Sieg zu kommen. Gefährlich wurde der Serienmeister nur bei einem Kopfball von Samson Baidoo (18.) und einem Schuss von Luka Sucic (19.). Nach einem Foul von Leopold Querfeld an Strahinja Pavlovic an der Strafraumgrenze hätte es auch Elfmeter für die Bullen geben können (30.).
Strittige Szenen vor dem 0:2
Salzburg fehlte vor allem das Tempo und die Dynamik, um Rapid zu verunsichern. Cinel reagierte auch zur Pause auf die blutleere Vorstellung seiner Mannschaft, die keinen echten Siegeswillen zeigte. Er brachte Amankwah Forson. Aber das Bild änderte sich nicht. Der Meister spielte weiter schwach. Und nach einem Foul von Oscar Gloukh an Matthias Seidl kam Rapid wie aus dem Nichts zu einem Elfmeter. Den verwertete Marco Grüll sicher (51.). Rapid legte auch noch nach. Guido Burgstaller traf nach einem Konter (73.). Zuvor hatte Rapids Sattlberger zwar Karim Konate im eigenen Strafraum gerammt, der Pfiff blieb aber aus und die Wiener starten den Konter erfolgreich. Referee Cichrica sah sich die Szene im TV an, wollte aber kein Foul erkennen. Salzburg ergab sich dem Schicksal, kein Aufbäumen war zu erkennen. Der Titel ist damit kaum mehr zu verteidigen.