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Lungau misst das Licht und will dunkle Nächte

In der immer stärker mit Licht verschmutzten Welt ist der schöne Sternenhimmel zum Luxus geworden. Dieser Vorteil lässt sich auch touristisch nutzen.

So prächtig kann ein Sternenhimmel sein.
So prächtig kann ein Sternenhimmel sein.
Seine dritte Lichtmessstation hat der Lungau auf dem Dach der Mittelschule in Mariapfarr errichtet.
Seine dritte Lichtmessstation hat der Lungau auf dem Dach der Mittelschule in Mariapfarr errichtet.

Der Lungau kommt jetzt seinem Ziel, als internationaler Sternenpark anerkannt zu werden, einen Schritt näher. In Mariapfarr wurde auf der Mittelschule vor Kurzem die dritte Lichtmessstation im Bezirk installiert. Zwei andere Stationen gibt es bereits in Tamsweg und im Riedingtal bei Zederhaus.

Die Daten dokumentieren die natürliche Dunkelheit des Nachthimmels, denn der Lungau gilt als ein besonders wenig lichtverschmutztes Gebiet. Er will diesen Trumpf auch im Tourismus noch stärker ausspielen. Der Biosphärenpark Lungau arbeitet auf jene Auszeichnung der International Dark Sky Association hin, welche die Region Attersee-Traunsee schon erreicht hat. "Wir haben das Thema vor einigen Jahren aufgegriffen und wollen da drauf bleiben", erklärt der Geschäftsführer des Regionalverbands, Markus Schaflechner. "Eine solche Zertifizierung ist ein weiter Weg, wir stehen am Beginn." Bei den Messungen arbeite man mit dem Land und dessen Luftmessnetz zusammen. Die drei Stationen seien nun ausreichend und ihre Ergebnisse repräsentativ.

Durch Lichtverschmutzung wird der Nachthimmel zum Luxus

Den Nachthimmel in seiner Schönheit zu erleben ist für immer mehr Menschen ein Luxus, weil vor allem Großstädte immer heller werden. Der Lungau kann sich in dieser Hinsicht als gesegnete Gegend betrachten. So bietet der Tamsweger Hobbyastronom und Dark-Sky-Botschafter Othmar Ortner Sternenwanderungen an.

Die dunkle Nacht ist aber bei Weitem nicht nur ein touristisches Thema. Sie ist für die Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen im Allgemeinen wichtig. Der Biosphärenpark möchte einen verantwortungsvollen Umgang mit Licht finden. Neben der Aufklärung bei Sternenwanderungen zählen zum Beispiel die Beratung der Gemeinden bei der Beleuchtung sowie Informationen für private Bauwerber zu den Maßnahmen. Es gehe um eine Sensibilisierung der Bevölkerung und alles beruhe auf Freiwilligkeit, betont Schaflechner. Angesichts der hohen Energiepreise sei das Thema noch aktueller.

Straßenbeleuchtung gilt im ländlichen Raum als eine Hauptquelle der Lichtverschmutzung. Dazu kommen einzelne Gewerbegebiete und Handelsbetriebe, aber auch das Anstrahlen historischer Gebäude und Denkmäler. Oft sind die Beleuchtungen laut Experten nur falsch eingestellt oder es kommt die falsche Lichtfarbe zum Einsatz.

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