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Ärzte warnen vor anhaltenden Antibiotikaengpässen

Ospen sei als Saft nicht lieferbar, Augmentin hingegen nur mit polnischem Beipackzettel.

Symbolbild.
Symbolbild.

Die Ärztekammer hat am Montag einmal mehr vor anhaltenden Medikamentenengpässen gewarnt. Konkret geht es um Antibiotika wie das Mittel Ospen gegen bakterielle Infektionen, das seit einigen Wochen für Wiener Ärztinnen und Ärzte nicht lieferbar sei, wie es in einer Aussendung hieß. Die Politik müsse massiv in den zügigen Ausbau der heimischen Arzneimittel-Produktion investieren, forderte Ärztekammer-Präsident Johannes Steinhart.

Steinhart warf Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) vor, dieser habe es "vergangenen Winter verabsäumt, eine ausreichende Versorgung mit dem Covid-Medikament Paxlovid sowie mit Grippe- und Corona-Impfstoffen zu gewährleisten". Die Penicillin-Produktionsanlage im Tiroler Kundl nannte Steinhart ein Best-Practice-Beispiel: "Wir brauchen mehr Unabhängigkeit von Lieferketten aus Übersee, die sich schon in der Pandemiezeit als äußerst fragil erwiesen haben."

Ospen ist laut Ärztekammer Wien vor allem als Saft in Österreich seit einigen Wochen nicht verfügbar. Augmentin, ein anderes Antibiotikum, ist zwar lieferbar, verfüge aber "ausschließlich über einen polnischen Beipackzettel".

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